Ihre Frage betrifft die K
ongruenz zwischen man und auf man bezogene Pronomina. Bei
man handelt es sich um ein Indefinitpronomen; Indefinitpronomen geben etwas nicht näher Identifiziertes an. Grammatisch weist
man die Merkmale
Nominativ Singular Maskulinum auf. Das Maskulinum lässt sich dabei durch seine Wortherkunft aus der Nähe zum Substantiv
Mann erklären und kann dadurch belegt werden, dass der Akkusativ durch
einen und der Dativ durch
einem ausgebildet wird (Beispiele aus Duden Band 9: Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle):
Dort kann man kommen und gehen, wie es einem beliebt. Diese Musik lässt einen nicht mehr los.
Aufgrund seiner grammatischen Merkmale liegt es daher nahe, dass auf
man mit dem Possessivpronomen
sein Bezug genommen wird wie in Ihrem Beispiel:
Denn wenn man sich auf das Übliche, auf die Norm oder auf das Bekannte beschränkt, wird seine Haltungs- und Denkweise unverändert bleiben.
Der Duden Band 4 „Die Grammatik“ erläutert jedoch, dass
man sowohl für die Vorstellung einer Einzahl als auch einer Mehrzahl bis zur gesamten Menschheit gebraucht werden kann und führt unter anderem ein Beispiel von G. Binding auf:
Man braucht hier keine (Uhr). Man bleibt, wo man mag, und geht weg, wenn man mag.
Dies erklärt Ihren Zweifelsfall bezüglich der Verwendung von
unser anstelle von
sein. Ihre dritte Variante bildet eine Alternative, welche diesen Zweifelsfall umgehen kann. Denkbar wäre ebenfalls die vom Duden Band 9 aufgeführte Variante mit
wir als „geschlechtergerechten“ Ersatz für die Form
man, also:
Denn wenn wir uns auf das Übliche, auf die Norm oder auf das Bekannte beschränken, werden unsere Haltungs- und Denkweisen unverändert bleiben.
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