Bei Ihrer Frage geht es um die Zusammenziehung der Präposition
bei und des Artikels
dem (eine
Verschmelzung). Die Verschmelzung von der Präposition
bei und dativischem Artikel
dem bildet die Form
beim.
Im Allgemeinen lässt sich sagen: Verschmelzungen werden für den Ausdruck von
Generizität verwendet (= nicht spezifischer Bezug). Wenn man eine bestimmte Sache näher bestimmen will, werden Präposition und Artikel hingegen nicht verschmolzen. Dadurch wird die
Distinktivität von
Bäcker und
Markt in den folgenden beiden Beispielen ausgedrückt:
Beispiel
a. Ich kaufe immer bei dem Bäcker, den du mir empfohlen hast, Bretzeln.
b. Auf dem Markt, auf dem wir gestern waren, gibt es ein Käsegeschäft.
Würde eine nähere Bestimmung des Gegenstands nicht erwünscht, oder auf eine verallgemeinerte Bezugnahme (
Generizität) auf Gegenstände gezielt, verwendet man die verschmolzene Form (Verschmelzung). Die Sätze c und d haben daher eine verallgemeinerte Lesart (generische Lesart):
Beispiel
c. Im Kino läuft diese Woche ein interessanter Film.
d. Ich kaufe mein Brot immer beim Bäcker.
In Bezug auf Ihr Beispiel bedeutet das:
Wird
beim im Titel verwendet, würden die Nutzungsbarrieren den allgemeinen Anwender betreffen. Die verschmolzene Form
beim hat eine generische Lesart ohne spezifische Bezugnahme auf einen bestimmten Anwender. Wird
bei dem verwendet, wäre nur ein bestimmter Anwender betroffen. Die Distinktivität wird hier beibehalten, im Vergleich zu der Variante mit Verschmelzung. Es hängt daher davon ab, ob es um die Nutzungsbarrieren eines einzigen Anwenders geht, oder von Anwendern im Allgemeinen.
Die Formulierung
bei den bezieht sich auch auf Anwender im Allgemeinen; jedoch könnte dieselbe Referenz durch
beim übernommen werden. Die Verschmelzung
beim drückt bereits Generizität aus und legt daher keine Singularbedeutung nahe. Die Verwendung einer Pluralform ist deshalb nicht unbedingt notwendig.
Alle Varianten (A-C) sind grammatikalisch richtig; B) würde aber in diesem Kontext nicht sehr gut passen, da es sicherlich nicht nur um einen einzelnen Anwender geht. A) und C) sind gleichmäßig verwendbar, A) ist dennoch im wissenschaftlichen Kontext meiner Einschätzung nach üblicher.
In Bezug auf die Verwendung von
Anwender oder ggf.
Anwenderinnen finden Sie im unteren Link einen Beitrag zum
geschlechtergerechten Sprachgebrauch.
https://grammatikfragen.de/showthrea...=generizit%E4t
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