Präpositionen werden gemäß ihrer Funktionen auch als „Verhältniswort“ bezeichnet, da sie zwei Größen zueinander in Bezug setzen. Dabei kann es sich um ein kausales, temporales, lokales, modales oder neutrales Verhältnis handeln.
In Verbindung mit
Weihnachten können die Präpositionen unterschiedliche Verhältnisse markieren:
Mit der Präposition an wird ein temporales Verhältnis ausgedrückt. Das temporale
an steht dabei häufig bei Bezeichnungen von Festtagen.
Beispiel
(1) an Himmelfahrt
(2) an Ostern
(3) an Fronleichnam
(4) an Weihnachten
Bei der Präposition zu gibt es zwei Lesarten. Zum Einem kann
zu zeitlich aufgefasst werden.
Beispiel
(5) Zu Anfang des 18. Jahrhunderts wurde es zum Forsthaus und zur Wohnstätte des ersten Winterthurer Stadtforstmeisters. (St. Galler Tagblatt, 04.05.2012)
(6) Sie war zu Ostern verreist.( St. Galler Tagblatt, 12.04.2012)
Zum Anderen kann mit
zu, vor allem in Verbindung mit
Weihnachten,
ein Zweck bzw. ein Grund ausgedrückt (im Sinne von „zum Weihnachtsfest“).
Beispiel
(7) Zu Weihnachten habe ich ganz viele Spielzeuge bekommen. (Braunschweiger Zeitung, 02.02.2012)
Allerdings könnte man die Fügung
Zu Weihnachten in Beispiel (7) auch zeitlich auffassen und nicht zwingend zweckorientiert. Die Unterscheidung zwischen den beiden Lesarten für
zu kann also nicht immer eindeutig getroffen werden, sodass hier ein gewisser Interpretationsspielraum gegeben ist.
Der Duden Band 9 gibt als weitere Möglichkeit die präpositionslose Verwendung an.
Beispiel
(8) Weihnachten hatten wir ein Familientreffen.
Lesezeichen