Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
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Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Duden
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Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
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Sprachsystem
Ihre Frage betrifft den Themenbereich 'Rektion von Präpositionen'. Präpositionen legen den Kasus der auf sie folgenden Nominalgruppe fest. Bei Ihrem Zweifelsfall geht es um die Frage, mit welchem Kasus die Präposition während steht. Dabei geben Sie in Ihrem Beispiel zwei Möglichkeiten an, zum Einem den Genitiv während meines Nebenjobs und zum Anderen den Dativ während meinem Nebenjob.
Laut der Dudengrammatik regiert die Präposition während standardsprachlich den Genitiv.
Beispiel
(1) Während des Experiments darf nicht geraucht werden.
Jedoch kann es bei während, wie bei vielen anderen Präpositionen auch, zu Kasusschwankungen kommen. Dass bereits diese Beschreibung der Dudengrammatik auf Schwankungen im Rektionsverhalten von während hindeutet, ist nicht verwunderlich, weil solche Schwankungen bei vielen Präpositionen zu beobachten sind (vgl. die weiteren Fragen zum Thema 'Präposition' auf grammatikfragen.de). Das hängt damit zusammen, dass den einzelnen Präpositionen vom Sprachsystem her verschiedene Möglichkeiten offen stehen, sodass es eher eine Frage der Konventionalisierung ist, welcher Kasus bei welcher Präposition bevorzugt verwendet wird. (Dazu mehr im Abschnitt „Sprachgebrauch“)
Dennoch wird im Duden versucht, diese Kasusschwankung grammatischen Erklärungsphänomenen zuzuordnen. So wird laut Duden Band 9 der Dativ als Ausweichmöglichkeit in speziellen Fällen klassifiziert. So zum Beispiel, wenn ein Substantiv im Plural alleine steht, stark flektiert wird und der Genitiv formal nicht zu erkennen ist.
Beispiel
(2) Während Ausflügen können hier Bargeld, wichtige Dokumente oder Wertgegenstände sicher untergebracht werden.
Oder wenn zwischen Präposition und Substantiv ein Genitiv-Attribut tritt.
Beispiel
(3) Während des Ministers aufschlussreichem Vortrag gingen bereits einige Zuhörer.
Des Weiteren wird der Genitiv laut Dudengrammatik vor allem dann bevorzugt verwendet, wenn das Substantiv durch flektierte Begleitwörter wie Artikel oder Adjektive, die den Genitiv markieren, ergänzt werden.
Beispiel
(4) Während langer Jahre
Ist dies nicht der Fall, wird häufig auf den Dativ ausgewichen.
Beispiel
(5) Während zwei Jahren
Das Zahladjektiv zwei ist hier unflektiert und kann somit nicht eindeutig den Genitiv markieren. Denn an während zwei Jahre kann der Genitiv nicht eindeutig erkannt werden.
Ob jedoch diese grammatischen Erklärungsversuche in der Sprachgemeinschaft bekannt sind und tatsächlich auch in der Form realisiert werden oder ob eher eine willkürliche Verwendung zwischen Dativ und Genitiv herrscht, ist fraglich. Eine Sprachgebrauchsanalyse kann die Neigung der Sprachgemeinschaft widerspiegeln. (Näheres im Abschnitt „Sprachgebrauch“)
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Sprachgebrauch
Recherchiert man im Zeitungskorpus des Instituts für Deutsche Sprache und in der Suchmaschine Google während meines und während meinem, so ergibt sich folgendes Bild:
Treffer bei Cosmas II Treffer bei Google während meines 1.155 4.940.000 während meinem 35 52.500
Insgesamt belegen die Funde eine stärkere Tendenz zur Genitiv-Variante, die laut Dudengrammatik auch standardsprachlich ist. Eine weitere Untersuchung mit den Wendungen während des und während dem untermauert zwar diese Tendenz, belegt jedoch zugleich auch eine deutliche höhere Trefferquote für die Dativkonstruktion als in der ersten Untersuchung. Allerdings liegen diese Funde jedoch immer noch bei unter 10 % im Vergleich zur Genitivkonstruktion.
Treffer bei Cosmas II Treffer bei Google während des 241.093 39.200.000 während dem 4.586 2.620.000
Fazit: Mit der klassischen Variante mit dem Genitiv befinden Sie sich vor allem aus standardsprachlicher Sicht auf der sicheren Seite. Allerdings belegen die vielen Funde mit Dativ, dass der Dativ aufgrund des relativ breiten Phänomens der Kasusschwankungen bei Präpositionen durchaus auch Anwendung findet.
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