Da es sich bei einer Frage zur Satzanalyse um keinen den Sprachgebrauch betreffenden grammatischen Zweifelsfall handelt, wird hier auf unser auf Zweifelsfälle ausgerichtetes Antwortschema mit den Icons verzichtet. Wir möchten Sie dennoch bitten, unseren kurzen Fragebogen zur Bewertung unserer Antwort auszufüllen.
Sie haben Recht mit der Einschätzung, dass es sich um zwei unterschiedliche Fälle handelt.
Dennoch würde ich nicht so weit gehen, die Unterscheidung durch eine unterschiedliche Kommasetzung zu kennzeichnen.
Es ist richtig, dass es sich bei
Beispiel
Er wünschte sich nichts lieber, als dass...
um einen Vergleich handelt. Der Vergleich wird hier durch einen komplexen Junktionsausdruck gekennzeichnet, der aus einem Adjektiv im Komparativ und dem komplexen Junktor als dass besteht. Durch das Zusammenspiel dieser Elemente kommt der Vergleich zustande. Ich würde also nicht die einzelnen Bestandteile getrennt analysieren, wie Sie es vorschlagen. Wenn ich hier von einem 'Junktionsausdruck' spreche, folge ich einem Analyseansatz, der von einer starken Konventionalisierung von bestimmten Wortverbindungen ausgeht (= 'Idiomatisierung'). Konventionalisierung bedeutet ja wiederum, dass sich Dinge verselbständigen können.
Da dieser Analyse nach als und dass zusammengehören (und nicht etwa dass einen Objektsatz einleitet), wird das Komma vor als gesetzt.
Beispiel
Er wünscht sich nichts lieber als einen Hund.
Er wünscht sich nichts lieber, als dass er einen Hund kaufen darf.
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