Aus unserer Sicht spricht nichts gegen einen Kasuswechsel bei einer Pronominalisierung. Schließlich muss das Pronomen ja der neuen Satzumgebung angepasst werden.
In der Dudengrammatik findet sich im Textkapitel folgendes Beispiel:
Beispiel
(1) Die Ermittlungen ergaben, dass der Täter die Verantwortlichen der Abschleppfirma über die Eigentumsverhältnisse an der Abrisszange getäuscht hatte. Ihnen hatte
er erklärt, sie gehöre
ihm. Er fürchte, dass sie gestohlen würde.
Das Beispiel wird lediglich in Bezug auf die Frage der Genuskongruenz diskutiert, der Wechsel vom Nominativ (
er) zum Dativ (
ihm) wie in Ihrem Beispiel wird also offenbar nicht als problematisch angesehen.
Anders ist es im Fall von Koordinationsellipsen. Hier heißt es in der Dudengrammatik "Eingesparte Nominalphrasen müssen denselben Kasus aufweisen. Andernfalls sind sie zu wiederholen. Das gilt auch, wenn die Kasus äußerlich nicht unterscheidbar sind." (§ 146) Ein Beispiel dafür ist:
Beispiel
(2)
Diese Bücher (= Nom.) interessieren mich und ich würde
sie (= Akk.) gerne kaufen. (*Diese Bücher interessieren mich und _ würde ich gerne kaufen.)
Hier wird ja sogar das Beispiel mit der Pronominalisierung als richtige Alternative zum Beispiel mit Koordinationsellipse angeführt.
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