Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Sprachsystem
Ihre Frage betrifft die Flexion der Als-Apposition „als hart arbeitender/n Mensch(en)“. Die Beantwortung einer ähnlichen Frage können Sie hier nachlesen: http://www.grammatikfragen.de/showth...xid=apposition
Eine Apposition ist eine Beifügung, mit der ein Bezugsnomen näher bestimmt werden soll. In Ihrem Fall handelt es sich um eine besondere Form der Apposition, nämlich um die Als-Apposition. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass die Beifügung hier mit dem Junktor als eingeleitet wird. Bei Appositionen gilt die Regel, dass diese in Bezug auf den Kasus mit ihrem Bezugswort übereinstimmen müssen. Dies wird in der Fachsprache als Kasuskongruenz bezeichnet. Zur Veranschaulichung hier zwei Beispiele aus der Dudengrammatik:
Beispiel
(1) Als guten Musiker (= Apposition im Akkusativ) störten ihn (= Bezugswort im Akkusativ) die falschen Töne.
(2) Als guter Beobachter (= Apposition im Nominativ) bemerkte er (= Bezugswort im Nominativ) die Veränderung sofort.
Bei diesen beiden Beispielen ist gut erkenntlich, dass sich die Apposition im Kasus an das Bezugswort anpasst. Um diese Regel auf Ihr Beispiel zu übertragen muss geklärt werden, was in Ihrem Beispiel das Bezugswort ist. In Frage kommen dafür das Subjekt er und das Reflexivpronomen sich. Je nach Bezugswort würden sich daraus die folgenden Varianten ergeben:
Beispiel
(1) Er (= Bezugswort im Nominativ) beschreibt sich als loyal und vor allem als hart arbeitender Mensch (= Apposition im Nominativ).
(2) Er beschreibt sich (= Bezugswort im Akkusativ) als loyal und vor allem als hart arbeitenden Menschen (= Appositiv im Akkusativ).
Beide Varianten sind laut Dudengrammatik standardsprachlich anerkannt. (Vgl. Dudengrammatik, Randnummer 1546) Es findet sich zwar der Verweis, dass der Bezug auf das Subjekt überwiegt, dennoch werden auch Beispiele für den Bezug auf das Reflexivpronomen angeführt.
Sprachgebrauch
Eine kleine Stichprobe zur Untersuchung des Sprachgebrauchs konnte dies ebenfalls bestätigen. Insbesondere die Treffer bei Google zeigen, dass der Bezug auf das Subjekt im Sprachgebrauch tatsächlich überwiegt, wie die folgende Tabelle zeigt:
Cosmas II Google II beschreibt sich als Mensch 1 Treffer ca. 2570 Treffer beschreibt sich als Menschen 0 Treffer ca. 9 Treffer
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