Um Ihre Frage zu beantworten, konstruieren wir zunächst drei Beispielsätze, die die drei Genera abdecken:
Beispiel
(1) Er ist
einer der berühmtesten deutschen Schauspieler.
(2) Sie ist
eine der berühmtesten deutschen Schauspielerinnen.
(3) Es ist
eines der berühmtesten deutschen Theater.
Entgegen Ihrer Erwartungen handelt es sich bei
einer/eine/eines in diesem Fall um einen Nominativ. Dieser wird von der Struktur mit Kopulaverb
Er/sie/es ist erfordert; sogenannte Kopulaverben (
sein, bleiben, werden) sind Verben, die mit einem Pronomen/Substantiv bzw. einer Nominalgruppe im Nominativ zusammen die Satzaussage bilden, vgl.
Beispiel
(4) Er ist
ein berühmter Schauspieler.
(5) Sie ist
eine berühmte Schauspielerin.
(6) Es ist
ein berühmtes Theater.
An den Beispielen sehen Sie, dass sich die Flexion von
ein bei den Maskulina (1) und (4) sowie Neutra (3) und (6) unterscheidet. Das kann damit erklärt werden, dass es sich um unterschiedliche Verwendungsweisen von
ein handelt: In (1-3) wird
ein als ein 'Indefinitum' verwendet, also als ein selbständiges Indefinitpronomen, in (4-6) hingegen wird
ein als unbestimmter Artikel gebraucht.
In der Dudengrammatik wird darauf hingewiesen, dass "die Mitglieder der Wortfamilie
ein" insgesamt vier Flexionsmustern folgen (§448); neben den Flexionsmustern als unbestimmter Artikel und als Indefinitum kann es auch wie ein Adjektiv flektiert werden, und zwar stark oder schwach:
Beispiel
(7) Der Pirat rieb sein
eines Auge. (= Adjektivflexion, stark)
(8) Er kaufte den Smoking für dieses
eine Fest. (= Adjektviflexion, schwach).
Warum sich die Flexion des Indefinitpronomens von der des Artikels unterscheidet, wird in der Dudengrammatik nicht erklärt. Wir vermuten, dass es damit zusammenhängen könnte, dass das Indefinitum auf diese Weise besser als eigenständige Konstituente eines Satzes erkennbar ist.
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