Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
In einem Familienchat wurde dieser Satz geschrieben und hat Diskussion ausgelöst.
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Durch Internetsuche....
Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
In einem Familienchat wurde dieser Satz geschrieben und hat Diskussion ausgelöst.
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Durch Internetsuche....
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Sprachsystem
Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
In Ihrer Frage geht es um die Rektion der Präposition auf in Verbindung mit dem Verb bestehen. Rektion bezeichnet die Eigenschaft von Wörtern, grammatische Eigenschaften anderer Wörter festzulegen. Typischerweise legen Präpositionen den Kasus der auf sie folgenden Nominalgruppe fest. Sie fragen nun, ob die Präposition auf den Dativ oder den Akkusativ verlangt.
Im Duden 9 findet sich dazu der Verweis, dass auf eine Wechselpräposition ist, d.h. sie je nach Verwendungsweise einen unterschiedlichen Kasus fordert. In Kombination mit dem Verb bestehen wird sie in der Regel mit dem Dativ verwendet. Der Dativ wird allgemein dafür verwendet um statische Ortsangaben zu artikulieren. In einem übertragenen sind bedeutet, dass man auf etwas besteht, dass man auf einem Standpunkt beharrt, der als abstrakte Ortangabe begriffen werden kann. Nach dieser Regel wäre die folgende Variante zu wählen:
Beispiel
Ich bestehe auf der globalen Woche für Events.
Neben diesem Regelfall wird im Duden 9 jedoch auch eingeräumt, dass die Verwendung von auf mit dem Akkusativ gelegentlich vorkommt. Dies tritt vor allem dann auf, wenn es um etwas „Gewolltes, Beabsichtigtes, Erstrebtes (eine abstrakte Richtung) geht“. Als Beispiel dafür wird Folgendes angeführt:
Beispiel
Sie bestand (= drang auf, forderte, verlangte) auf sofortige Entlassung des Redakteurs.
Über diese Regel wäre auch Ihre andere Variante zumindest denkbar:
Beispiel
Ich bestehe auf die globalen Woche für Events.
Allerdings ist an dieser Stelle anzumerken, dass die Kasuswahl in Ihrem Fall nicht so frei ist, wie es sonst üblicherweise der Fall ist. Dies liegt daran, dass hier auf auf metaphorische Weise gebraucht wird und sich bei einem solchen Gebrauch in der Regel eine Variante lexikalisiert. Dies ist auch bei Ihrem Beispiel der Fall. Im Dudenuniversalwörterbuch heißt es, dass bestehen auf mit Dativ verwendet wird. Obwohl die Variante mit Dativ lexikalisiert ist, kann es dennoch zu Zweifeln kommen, da die Lexikalisierung nur bedingt begründet werden kann. Im Dudenuniversalwörterbuch wird bereits auch auf Schwankungen im Sprachgebrauch hingewiesen. Es heißt dort, dass auch die Variante mit Akkusativ auftrete, dies aber selten sei.
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Sprachgebrauch
Eine Untersuchung des Sprachgebrauchs mithilfe von Google und Cosmas II, der digitalen Belegsammlung des Instituts für Deutsche Sprache (IDS), soll nun Aufschluss darüber geben, wie verbreitet beide Varianten tatsächlich sind. Das Ergebnis der Suche zeigt die folgende Tabelle:
Cosmas II bestehen auf die ca. 25.300 Treffer ca. 36 Treffer bestehen auf der ca. 21.400 Treffer ca. 157 Treffer
Die Treffer zeigen, dass in Google die Variante mit Akkusativ überwiegt, hingegen bei Cosmas II der Dativ präferiert wird. Demnach sind auch die Einschätzungen im Sprachgebrauch schwankend, sodass dies scheinbar einen wirklichen Zweifelsfall für die Sprachbenutzer darstellt.
Hinweis zu Googledaten: Die Sprachgebrauchsdaten werden mit dem wissenschaftlich fundierten Recherchesystem des Instituts für deutsche Sprache Mannheim COSMAS II erhoben und durch Googlebefunde ergänzt. Die ergänzende Googlesuche ist notwendig, da in der Textsammlung des IdS (DeReKo = Deutsches Referenzkorpus), obwohl diese inzwischen 24 Milliarden Wortformen umfasst, die gefragten Varianten häufig nur relativ selten vorkommen. Bei Google finden sich häufig deutlich mehr Treffer, die Zahlen sind aber aus den folgenden beiden Gründen mit Vorsicht zu genießen:
1. Google unterscheidet nicht zwischen "echten" Sprachgebrauchstreffern und metasprachlichen Diskussionen. Die Frage zu downgeloadet/gedownloadet in unserem Forum bspw. ist auch ein Treffer bei Google. Insgesamt betrachtet machen die metasprachlichen Diskussionen aber in aller Regel den deutlich geringeren Anteil an den Gesamttreffern aus.
2. Google bemüht sich um personalisierte und schnelle Suchergebnisse, die Treffergenauigkeit steht hier also nicht im Vordergrund. Dennoch - und deshalb wird hier trotz der genannten Einschränkungen auf Google zurückgegriffen - lassen sich doch Eindrücke über allgemeine Gebrauchstendenzen gewinnen.
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