Ihre Frage betrifft die
Deklination von Adjektiven in Nominalgruppen. Hierbei wird die Form des Partizip I von
folgen adjektivisch gebraucht. Adjektive und adjektivisch gebrauchte Partizipien können schwach oder stark dekliniert werden:
Deklinationstabelle für die schwache Adjektivdeklination
Nominativ |
der folgende Fall |
Genitiv |
des folgenden Falls |
Dativ |
dem folgenden Fall |
Akkusativ |
den folgenden Fall |
Deklinationstabelle für die starke Adjektivdeklination
Nominativ |
folgender Fall |
Genitiv |
folgenden Falls |
Dativ |
folgendem Fall |
Akkusativ |
folgenden Fall |
Ob das Adjektiv stark oder schwach dekliniert wird, ergibt sich hierbei aus dem Prinzip der
Monoflexion. Monoflexion beschreibt, dass in einer Nominalgruppe nur ein
Hauptmerkmalträger existiert, der den Kasus sichtbar macht. Wenn das Adjektiv Hauptmerkmalträger ist, wird es stark dekliniert.
In Ihrem Beispiel liegt der
bestimmte Artikel dem vor, der mit der Präposition
in zu
im verschmolzen ist, wie Sie korrekt in den Klammern gekennzeichnet haben. Bestimmte Artikel sind immer Hauptmerkmalträger, weshalb ein folgendes Adjektiv schwach dekliniert wird:
Beispiele
in dem großen Krankenhaus
in dem folgenden Fall
Steht nur die Präposition
in, liegt hingegen ein
Nullartikel vor. Würde man hier das Adjektiv schwach deklinieren, könnte man nicht zwischen den drei Kasus unterscheiden, wie sich aus der Deklinationstabelle für die schwache Adjektivdeklination ergibt. Das Adjektiv kennzeichnet daher in diesem Fall den Kasus und wird stark dekliniert:
Beispiele
in großem Stil
in folgendem Fall
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