Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
die hat sich ergeben, und wir sind unterschiedlicher Meinung
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Duden online
Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
die hat sich ergeben, und wir sind unterschiedlicher Meinung
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
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Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
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Das Verb „bedürfen“ verlangt in der Regel ein Genitivobjekt bzw. eine Nominalgruppe im Genitiv, wie es auch in Ihrem Beispielsatz der Fall ist (vgl. Dudengrammatik (2009) §1467, S. 928):
Beispiel
(1a) Kinder bedürfen eines besonders guten Sonnenschutzes!
(1b) Die Politiker bedürfen seines Rates.
(1c) Das bedarf keiner Erklärung.
Seltener wird die Konstruktion mit einem Akkusativobjekt, also einer Nominalgruppe im Akkusativ gebraucht:
Beispiel
(2a) Dazu bedarf es viel Geld.
(2b) Schon diese Zeilen bedürfen einen kleinen erklärenden Nachtrag.
Vielleicht geht es Ihnen aber auch um das nachgestellte Adjektiv. In der Regel stehen Adjektive vor den Substantiven, auf die sie sich beziehen (vgl. „guten“ in (1) oder „kleinen“ in (5)). Die Adjektive in den genannten Beispielen sind flektiert (=gebeugt) und passen sich dadurch den grammatischen Eigenschaften des Substantivs an.
Die Besonderheit in Ihrem Beispielsatz liegt nun darin, dass das Adjektiv „wenig“ nicht wie üblich dem Substantiv vorangestellt ist, sondern diesem unflektiert (= nicht gebeugt) nachgestellt ist:
Beispiel
(3) Es bedarf der Worte wenig.
Diese Konstruktion der unflektierten, nachgestellten Adjektive findet sich laut Dudengrammatik (2009) zum einen „in der poetischen Sprache des 19. Jahrhunderts und vorher“ (§469, S. 346),
Beispiel
(4a) O Täler weit, o Höhen (J. Fr. v. Eichendorff)
(4b) Röslein rot (J. W. Goethe)
(4c) Hänschen klein (Volksweise)
zum anderen aber auch im Gegenwartsdeutschen, beispielsweise bei Produktbezeichnungen oder anderen Kontexten:
Beispiel
(5a) Henkell trocken
(5b) Das war Leben pur (Hörzu)
(5c) tausend Euro bar
In Kombination mit dem Verb „bedürfen“ scheinen unflektierte, nachgestellte Adjektive jedoch eine Seltenheit zu sein. In unseren Nachschlagewerken konnten wir keine weiteren Beispiele ausfindig machen. Lediglich das Kinderlied „Froh zu sein, bedarf es wenig“ kann hier als Beispiel für die Formelhaftigkeit der Konstruktion angeführt werden.
Sollte Ihre Frage hiermit noch nicht ganz abgedeckt sein, können Sie gerne noch einmal konkreter nachfragen.
Geändert von Stephanie Lotzow (06.01.2014 um 18:27 Uhr)
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