In Ihrer Frage geht um den Unterschied der Pronominaladverbien worum und darum.
Pronominaladverbien sind eine Untergruppe von Adverbien. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine
Verschmelzung aus Adverb und Präposition sind. Sie werden gebildet durch
da(r)- ,
hier- oder
wo(r)- + Präposition. Das besondere an diesen Pronominaladverbien ist, dass sie ähnlich wie Pronomen eine
Stellvertreterfunktion haben, bei der sie sich auf eine Präpositionalgruppe beziehen. (Vgl. Dudengrammatik, Randnummer 585) Dies soll exemplarisch an folgendem Beispiel gezeigt werden:
Beispiel
1a) Das Buch liegt
auf dem Tisch (= Präpositionalgruppe).
1b) Das Buch liegt
darauf (= Pronominaladverbial, das die Präpositionalgruppe aus 1a vertritt).
Diese Pronominaladverbien unterscheiden sich nun hinsichtlich ihrer Funktion. Dabei zeichnen sich die Pronominaladverbien, die mit
wo gebildet werden dadurch aus, dass sie zu den
Interrogativ- und Relativadverbien zählen. Interrogativadverbien sind solche, die entweder an der Spitze eines Fragesatzes mit Verbzweitstellung stehen oder an der eines Fragenebensatzes, mit dem ein Adverbial erfragt werden soll. (Vgl. Dudengrammatik, Randnummer 856) Beispiele dafür sind:
Beispiel
Worauf freut sie sich?
Sie sagt,
worauf sie sich freut.
Treten solche mit
wo gebildeten Pronominaladverbien als Relativadverbien auf, dann bedeutet das, dass sie einen Relativsatz einleiten und ein Bezugswort im übergeordneten Satz aufweisen:
Beispiel
Sie reist nach Paris,
woher (= bezieht sich auf Paris) er gerade kommt.
Hingegen die Pronominaladverbien die mit
da oder hier gebildet werden gehören zu den
phorischen Adverbien. Darunter werden Adverbien verstanden, die entweder zeigend (deiktisch) sind (Vgl. Bsp. 1) oder im Text auf etwas vorausweisen (Vgl. Bsp. 2) bzw. rückweisen (Vgl. Bsp. 3). (Vgl. Dudengrammatik, Randnummer 861) Dies wird bei folgenden Beispielen deutlich:
Beispiel
1) Lege die Decke bitte
darauf (gibt hier den Ort an, wohin die Decke gelegt werden soll).
2) Sie dachte nicht
daran (hier wird schon voraus auf das Aufräumen verwiesen, das erst im Infinitivsatz folgt), aufzuräumen.
3) Sie fuhr den Wagen nicht in die Garage, sondern stellte ihn
davor (hier wird sich zurückbezogen auf die Garage) ab.
Betrachtet man nun die Pronominaladverbien
worum und
darum, dann fällt auf, dass diese entsprechend der Erläuterung der Dudengrammatik unterschiedlich verwendet werden:
Worum wird entweder
interrogativ (wie in 1) oder
relativisch (wie in 2) verwendet:
Beispiel
1) Worum handelt es sich?
2) Worum er bat, wurde schnellstmöglich erledigt.
Darum wird hingegen verwendet, um einen Ort anzugeben (Bsp.1), eine Sache, um die etwas herumgeschieht (Bsp.2) oder um einen Grund zu nennen (Bsp.3).
Beispiel
1) Sie stellte den Blumenstrauß auf den Tisch und baute darum die Geschenke auf.
2) Die Geschichte ist noch nicht bereinigt, obwohl er sich darum bemüht hat.
3) Der Text ist in Fraktur geschrieben, darum wollten ihn die Studierende nicht lesen.
Betrachtet man nun Ihren Beispielsatz, dann
muss in diesem das Wort worum stehen. Es wird hier relativisch verwendet und bezieht sich auf das Wort das. Keine der für
darum genannten Verwendungsweisen ist in diesem Satz möglich, weswegen die Verwendung hier nicht möglich ist. Es lautet also:
Beispiel
Sag mir die Wahrheit, das ist alles, worum ich dich bitte.
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