Ihre Frage betrifft die
Flexion des Substantivs Herr in Nominalgruppen mit Eigennamen. Das Substantiv
Herr gehört zu den schwach flektierten Substantiven, also werden in allen Wortformen bis auf den Nominativ Singular (
der Herr) die Endungen
-n bzw.
-en im Plural angehängt:
Deklinationstabelle des Substantivs
Herr:
|
Singular | Plural |
Nominativ | (der) Herr | (die) Herren |
Genitiv | (des) Herrn | (der) Herren |
Dativ | (dem) Herrn | (den) Herren |
Akkusativ | (den) Herrn | (die) Herren |
Wenn das Substantiv
Herr mit einem Eigennamen wie
Schmidt steht, dann bilden diese eine Nominalgruppe. Im Duden Band 9 „Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle“ steht, dass bei einer Verbindung von
Herr und einem Eigennamen beide Substantive flektiert werden:
„Wir erwarten Herrn Müllers Besuch.“ (Beispiel aus Duden Band 9, Hervorhebung durch Lars Bepler)
Bitte beachten Sie die bereits bestehenden Antworten von meinen Kolleginnen zu diesem Thema:
Bei Herr(n) XY
Herr(n) Winklers Gespür
Grundsätzlich existiert eine Tendenz zum Abbau von Flexionsendungen bei schwach flektierten Maskulina, wie
Herr ein solches ist, jedoch passt ihr Zweifelsfall zur allgemeinen Tendenz.
Die Tendenz zum Weglassen der Endung wird durch die Präsenz eines Artikels vor dem Substantiv
Herr erhöht, der bereits den Kasus kennzeichnet, z.B.
Der Hut steht dem Herr. Da in Ihrem Fall jedoch kein Artikel vorliegt und
Herr ohnehin häufig ohne Artikel steht, sind Sie mit der Variante
Herrn Schmidts X auf der sicheren Seite.
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