Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Ich plädiere für die 2. Lösung(, das) , aber niemand in meinem Umfeld teilt diesen Ansatz...
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Ich plädiere für die 2. Lösung(, das) , aber niemand in meinem Umfeld teilt diesen Ansatz...
Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Sprachsystem
In Ihrer Frage thematisieren Sie die Verwendung von Relativpronomen. Das gegebene Beispiel zeigt zunächst einen Hauptsatz Ich sehe (et-)was. Etwas – hier in der umgangssprachlichen Form was vorzufinden – stellt ein Indefinitpronomen, ein unbestimmtes Pronomen, dar. Um dieses Pronomen näher zu bestimmen, folgt anschließend der mit das/was eingeleitete Relativsatz. Erst durch den Relativsatz wird der Bereich an Dingen, den ich sehe, eingegrenzt.
Zur Veranschaulichung des Bezugs dient an dieser Stelle die folgende Frage, die darauf abzielt, das Akkusativobjekt des Satzes hervorzuheben:
Was siehst du? – (Et-)was, das/was du nicht siehst.Wie man sehen kann, sind Pronomen und Relativsatz auf funktionaler Ebene zusammengehörig.
Nun zu Ihrer Frage:
Sowohl das als auch was kann die Aufgabe eines Relativpronomens übernehmen. In der Regel wird das bei Bezug auf ein Substantiv von der Sprachgemeinde präferiert.
Er sah [ein Meerschweinchen], [das] gerade am fressen war.Was steht bei Bezug auf den ganzen übergeordneten Satz,
[Die Kinder spielten auf seinem Grundstück Ball], [was] ihn maßlos ärgerte.überwiegend bei Bezug auf substantivierte Adjektive mit Genus Neutrum
Die Zeit mit dir ist [das Schlimmste], [was] ich je durchlitten habe.und bei Bezug auf Pronomen mit Genus Neutrum.
Das ist [alles], [was] ich tun kann.Ihr Beispiel trifft zuallererst einmal auf den letzten Fall zu. Die Verwendung von was ist demnach möglich. Möglich – und nicht notwendig – dadurch, dass an dieser Stelle eine Ausnahme greift. Denn laut der Dudengrammatik ist auch ein relativer Anschluss mit das realisierbar.
Sprachgebrauch
Zwar ergeben die Korpusanalysen des Dudenbands 9 (Wörterbuch der Zweifelfälle), dass nach etwas Relativsätze häufiger mit das als mit was angeschlossen werden, doch aufgrund der Idiomatisierung, der festen Prägung, des Kinderreims ist die Variante mit was im Sprachgebrauch verankert. Das Ergebnis der Google-Suche zeigt ca. 200.000 Ergebnisse zu was und nur in etwa 30.000 zu das.
"Ich sehe was, was Du nicht siehst oder Ich sehe was, das Du nicht siehst?"
Ich sehe etwas, das du nicht siehst.
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