Sprachsystem
Welcher Artikel bei einem Substantiv wie E-Mail steht, hängt vom Genus (grammatischen Geschlecht) des Substantivs ab. Allerdings ist das Genus von Substantiven, die aus dem Englischen stammen und eingedeutscht wurden, oftmals nicht klar zu bestimmen, da sie im Englischen ja nur den „Einheitsartikel“ the bei sich haben. Wenn E-Mail im Englischen von einem Pronomen vetreten wird, steht das sächliche it (I have sent the e-mail, but it arrived hours and hours later), was dafür spräche, auch im Deutschen das Genus Neutrum anzunehmen (das E-Mail). Laut Duden Universalwörterbuch heißt es jedoch gewöhnlich die E-Mail, was auf eine Orientierung an der deutschen Übersetzung hindeuten könnte: e(lectronic)-mail bedeutet ‚elektronische Post‘ und da Post im Deutschen das Genus Femininum besitzt, wird dieses offenbar auf das Lehnwort E-Mail übertragen.
Sprachvariation
Dem Duden Universalwörterbuch zufolge wird die Genusfrage teilweise von Region zu Region unterschiedlich beantwortet: Allgemein anerkannt ist die E-Mail, aber besonders in Süddeutschland sowie in Österreich und der Schweiz kommt daneben auch das E-Mail vor.
Beispiel
Das E-Mail ist natürlich das neue Medium für Kettenbrief-Täter. (Die Presse)
Sprachgebrauch
Eine Untersuchung des IDS-Zeitungskorpus, das sowohl bundesdeutsche als auch österreichische und schweizerische Zeitungen enthält, untermauert die Angaben des Duden Universalwörterbuchs: Das E-Mail ist darin 138-mal zu finden (16 %), wovon aber nur sieben Funde aus bundesdeutschem Gebiet stammen. Diese wiederum stammen allesamt aus der südlichen Hälfte Deutschlands und sind darüber hinaus meist älter als zehn Jahre. Die E-Mail kommt in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor und ist insgesamt 732-mal aufzufinden (= 84 %).
.
die E-Mail > deutschländisches Standarddeutsch
das E-Mail > deutschschweizerisches und österreichisches Standarddeutsch
.
Lesezeichen