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Thema: Wir lassen Sie nicht im Dunkeln stehen oder ...Sie nicht im Dunklen....

  1. #1
    Unregistriert Gast

    Standard Wir lassen Sie nicht im Dunkeln stehen oder ...Sie nicht im Dunklen....

     

  2. #2
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    Standard

    Da es sich bei einer Frage zur Rechtschreibung um keinen den Sprachgebrauch betreffenden grammatischen Zweifelsfall handelt, wird hier auf unser auf Zweifelsfälle ausgerichtetes Antwortschema mit den Icons verzichtet. Wir möchten Sie dennoch bitten, unseren kurzen Fragebogen zur Bewertung unserer Antwort auszufüllen.

    Grundsätzlich sind beide Varianten möglich, sowohl im Dunkeln als auch im Dunklen. Der Gebrauch der beiden Varianten ist jedoch abhängig vom Kontext.

    Laut dem Deutschen Universalwörterbuch (2011) heißt es im Dunkeln, wenn man folgende Bedeutung damit ausdrücken möchte:

    1. a) nicht hell, nicht oder nur unzulänglich erhellt, [fast] ohne Licht (S. 450)

    Beispiel

    (1) im Dunkeln sitzen
    (2) im Dunkeln tappen (in einer aufzuklärenden Sache noch keinen Anhaltspunkt haben)
    (3) im Dunkeln ist gut munkeln (Heimlichkeiten tut man lieber, wenn es dunkel ist und man dabei nicht beobachtet wird)


    Möchte man jedoch ausrücken, dass etwas 4. b) unklar (S. 450) ist, so wird auf die zweite Variante im Dunklen zurückgegriffen:

    Beispiel

    (4) jemanden [über etwas] im Dunklen (im Unklaren, Ungewissen) lassen

    In Bezug auf Ihren Beispielsatz trifft Letzteres zu, folglich heißt es:

    Beispiel

    (5) Wir lassen Sie nicht im Dunklen stehen.

    Wirft man jedoch einen Blick in den Sprachgebrauch (beispielsweise mit einer einfachen Google-Suche), so ergibt sich entgegen der o.g. Verwendungsregeln ein anderes Bild:

    Variante a) „Wir lassen Sie nicht im Dunkeln“ erzielt 505.000 Treffer und wird damit häufiger verwendet als Variante b) „Wir lassen Sie nicht im Dunklen“ mit nur 392.000 Treffern. Hierbei wird deutlich, dass Ihr Zweifel berechtigt ist, denn im Sprachgebrauch besteht in der Tat eine Tendenz zu Variante a), obwohl Variante b) vom Deutschen Universalwörterbuch (2011) vorgegeben wird. Die Entscheidung, ob Sie den Vorgaben des Deutschen Universalwörterbuchs oder dem Sprachgebrauch folgen wollen, bleibt Ihnen überlassen.
    Geändert von Jacqueline Weiß (22.09.2015 um 13:13 Uhr)

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