Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
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Sprachsystem
In Ihrer Frage geht es darum, mit welcher lokalen Präposition Kuba verwendet werden kann. Allgemein lautet die Regel, dass bei Inseln die Präposition auf verwendet wird. (Vgl. Dudengrammatik, Randnummer 905) Ein Beispiel dafür ist:
Beispiel
Wir verbringen unseren Urlaub auf Rügen.
Bei Ländern hingegen wird die Präposition in in der Regel verwendet (Vgl. Dudengrammatik, Randnummer 905):
Beispiel
Sie lebt in Frankreich.
Handelt es sich bei Inseln jedoch auch um Länder, dann kann sowohl in als auch auf verwendet werden (Vgl. Dudengrammatik, Randnummer 905):
Beispiel
In Island gelten andere Regeln als in Deutschland.
Auf Island gelten andere Regeln als in Deutschland.
Da es sich bei Kuba sowohl um eine Insel als auch um ein Land handelt, ist auch hier möglich, beide Varianten zu benutzen. Es kann also sowohl in Kuba als auch auf Kuba heißen.
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Sprachgebrauch
Um zu überprüfen, welche Variante im Sprachgebrauch präferiert wird, wurde mithilfe von COSMAS II, der digitalen Belegsammlung des Instituts für Deutsche Sprache (IDS), und Google nach beiden Varianten gesucht. Dabei ergab sich folgendes Ergebnis:
COSMAS II in Kuba ca. 10.605 Treffer ca. 498.000 Treffer auf Kuba ca. 9.740 Treffer ca. 460.000 Treffer
Anhand dieser Ergebnistabelle lässt sich erkennen, dass die Verteilung der Treffer in etwa gleichmäßig ist. Es gibt lediglich eine minimale Tendenz hin zur Verwendung von in Kuba.
Hinweis zu Googledaten: Die Sprachgebrauchsdaten werden mit dem wissenschaftlich fundierten Recherchesystem des Instituts für deutsche Sprache Mannheim COSMAS II erhoben und durch Googlebefunde ergänzt. Die ergänzende Googlesuche ist notwendig, da in der Textsammlung des IdS (DeReKo = Deutsches Referenzkorpus), obwohl diese inzwischen 24 Milliarden Wortformen umfasst, die gefragten Varianten häufig nur relativ selten vorkommen. Bei Google finden sich häufig deutlich mehr Treffer, die Zahlen sind aber aus den folgenden beiden Gründen mit Vorsicht zu genießen:
1. Google unterscheidet nicht zwischen "echten" Sprachgebrauchstreffern und metasprachlichen Diskussionen. Die Frage zu downgeloadet/gedownloadet in unserem Forum bspw. ist auch ein Treffer bei Google. Insgesamt betrachtet machen die metasprachlichen Diskussionen aber in aller Regel den deutlich geringeren Anteil an den Gesamttreffern aus.
2. Google bemüht sich um personalisierte und schnelle Suchergebnisse, die Treffergenauigkeit steht hier also nicht im Vordergrund. Dennoch - und deshalb wird hier trotz der genannten Einschränkungen auf Google zurückgegriffen - lassen sich doch Eindrücke über allgemeine Gebrauchstendenzen gewinnen.
Fazit: Beide Varianten sind bei Ihrem Beispiel möglich. Im Sprachgebrauch gibt es eine minimale Tendenz hin zur Verwendung von in Kuba.
Geändert von Jacqueline Weiß (02.05.2016 um 08:58 Uhr)
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