Im Deutschen Referenzkorpus (= DeReKo), dem digitalen Korpus des Instituts für Deutsche Sprache (IDS), ergibt die Suche insgesamt 5 Treffer, gibt man
nachdem ein, auf das ein Substantiv und zwei Verben im Präsens folgen.
Beispiele:
Beispiel
(3) Nachdem Verhandlungen scheitern, folgt der Luftkrieg: (Rhein-Zeitung, 2009)
(4) Nachdem Lösegeldforderungen ausbleiben, wendet sich die Familie aus dem Arbeiterviertel Dorchester an die Medien. (Mannheimer Morgen, 2012)
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verwendungsweise von nachdem im Zusammenhang mit den Präsens-Formen
durchaus in der Schriftsprache anzutreffen ist, allerdings nicht allzu häufig in dieser Konstellation angewandt wird.
Zum Vergleich: Die gleiche Suchanfrage mit den Verben im
Präteritum ergab 10 Treffer.
Beispiele:
Beispiel
(5) Nachdem Heidelberg verkürzte, machten erneut Lukas Reichert, Christian Schwalbe und Fabio Calandra den Sieg perfekt. (Mannheimer Morgen, 2006)
(6) Nachdem Solvit intervenierte, wurde diese Forderung fallen gelassen – die Spezialrohre sind jetzt auch in Frankreich erhältlich. (Nürnberger Zeitung, 2007)
Die Suchanfrage ergibt weitaus mehr Treffer, lassen wir ein bis fünf Wörter zwischen dem Wort
nachdem und den beiden Verben im Präsens zu. Diese betragen 2.192. Innerhalb der ersten 200 lässt sich jedoch bereits 34 Mal die Bezeichnung
Je nachdem finden. Außerdem findet sich durch diese Art der Suchanfrage sehr häufig das Plusquamperfekt und Perfekt.
Wir erhalten dennoch weitere Beispiele für die Tempusgleichheit, wie etwa:
Beispiel
(7) Nachdem der Vertrag nun gültig ist, will die Firma Käppeli sofort mit den Erschließungsarbeiten beginnen und den unterirdischen Steinbruch noch dieses Jahr in Betrieb nehmen. (St. Galler Tagblatt, 2009)
Die Beispiele verdeutlichen, dass
nachdem sowohl mit Verben im Präsens als auch im Präteritum verwendet wird. Ein solcher Gebrauch ist demnach nicht „falsch“, sondern durchaus gebräuchlich und fundiert.
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